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Bispezifische Antikörper Arzneimittelgruppen Biologika Monoklonale Antikörper

Bispezifische Antikörper sind Antikörper, die im Unterschied zu konventionellen Wirkstoffen nicht nur mit einem Epitop auf einem Antigen interagieren, sondern mit zwei. Sie eignen sich zum Beispiel für die Krebstherapie, weil sie Immunzellen und Tumorzellen zusammenbringen und die Immunzellen aktivieren, was schliesslich zur Lyse der Krebszellen führt. Sie werden aber auch für viele weitere Anwendungsgebiete entwickelt. Die Arzneimittel werden in der Regel parenteral verabreicht, als Injektion oder Infusion.

synonym: Bivalente Antikörper, Duale Antikörper, Bispecific antibodies, BsAbs

Produkte

In der Schweiz sind mehrere bispezifische Antikörper zugelassen (siehe unten). Es handelt sich um Injektions- und Infusionspräparate. Da es Biologika sind, werden sie in der Regel im Kühlschrank gelagert. Der erste Wirkstoff wurde im Jahr 2009 in der EU zugelassen (Catumaxomab).

Struktur und Eigenschaften

Bispezifische Antikörper sind Antikörper, die mit biotechnologischen Methoden hergestellt werden. Sie verfügen über zwei unterschiedliche Bindungsdomänen und haben eine hohe Molekülmasse von ungefähr 146 bis 160 kDa.

Wirkungen

Im Unterschied zu den herkömmlichen und natürlichen Antikörpern interagieren bispezifische Antikörper nicht nur mit einem Epitop auf einem Antigen, sondern mit zwei verschiedenen Bindungsstellen. Sie eignen sich beispielsweise dafür, Immunzellen wie die zytotoxischen T-Lymphozyten und Krebszellen miteinander in Kontakt zu bringen und eine Immunantwort auszulösen, welche in der Zerstörung der Krebszellen mündet. Sie können auch für das Drug Targeting und das Delivery verwendet werden. Des Weiteren kann mit bispezifischen Antikörpern nicht nur ein Rezeptor, sondern gleichzeitig auch der Ligand inhibiert werden. Es existieren vielfältige Wirkmechanismen.

Beispiel des Wirkmechanismus eines bispezifischen Antikörpers in der Krebstherapie, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Bispezifische Antikörper werden häufig für die Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Weitere Indikationen sind die Makuladegeneration und die Hämophilie A.

Sie werden aber beispielsweise auch für entzündliche Krankheiten, Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten oder neurodegenerative Krankheiten entwickelt. Zahlreiche Wirkstoffe befinden sich in der Pipeline.

Wirkstoffe

Die folgende Liste zeigt eine Auswahl von Wirkstoffen:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel parenteral, als Infusionen oder als Injektionen, verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind von den Wirkstoffen abhängig. Dazu gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber und Übelkeit. Bispezifische Antikörper können besser verträglich sein als die Kombination von zwei unterschiedlichen Medikamenten.

siehe auch

Monoklonale Antikörper, Krebs

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.2.2024 geändert.
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